Monash University: Premiere des australisch-deutschen psychoanalytischen Musikprojekts "Lebenslinien 9"

Monash University: Kompositionsstudenten besuchen Prämie psychoanalytischer Werke

Musikstudenten der Monash University in Melbourne reisten kürzlich nach Deutschland, um der Premiere ihres außergewöhnlichen musikalischen Projekts "Lebenslinien 9" beizuwohnen. Anhand von psychoanalytischen Portraits wurden in vier musikalischen Werken die Leben von Bürgern der hessischen Stadt Rüsselsheim skizziert, um zu demonstrieren auf welche vielfältige Weise Musik Emotionen reflektieren kann.

Kompositionsstudenten der Monash Sir Zelman Cowen School of Music besuchten den Auftritt des Ensemble Phorminx der Musikschule in Darmstadt, um die Vollendung ihres gemeinsamen Projektes zu verfolgen. Zusammen mit Komponist Dr Stefan Hakenberg, Direktor der Musikschule Darmstadt, arbeiteten die vier Studenten Hayden Dun, Natalie Jeffreys, Natasha Pearson und Daniel Aguiar für 8 Monate an einem Projekt namens Lebenslinien 9, bei dem anhand von psychoanalytischen Portraits vier individuelle Musikstücke entstanden.

Die Kollaboration beruht auf der Konzertreihe namens Lebenslinien, die von der Künstlerin Inge Besgen aus Rüsselsheim 2007 initiiert wurde, um das Leben von Bewohnern der hessischen Stadt auf musikalische Weise widerzugeben. Die zugrundeliegende Idee war, dass Musik die Leben von Bewohnern der Stadt Rüsselsheim reflektiert. Für das australisch-deutsche Projekt wurden vier Rüsselsheimer von den Monash Studenten interviewt und von Dr Rainer Paul psychoanalytisch gedeutet. Diese Persönlichkeitsprofile wurden schließlich gemeinsam von Dr Hakenberg und den Studenten in Entwürfe für musikalische Analogien umgewandelt.

Bei den Interviews ging es primär darum, mehr über das Leben der Rüsselsheimer zu erfahren und ihre Emotionen, die mit dem Leben in einer deutschen Stadt verbunden sind, herauszufinden. Dr Reiner erklärt in diesem Zusammenhang, dass die jungen Komponisten zu allererst erforschen mussten, was es bedeutet, in Deutschland zu leben. Denn Deutschland ist gezeichnet durch historische Ereignisse wie den zweiten Weltkrieg oder dem kürzlichen Zustrom von einer Million Flüchtlingen. Diese Ereignisse stehen natürlich nicht im Fokus von jungen Australiern, doch möglicherweise finden sich Gemeinsamkeiten bezüglich der Emotionen, die solche Ereignisse auslösen.

Ihre Widmungskompositionen anhand der Persönlichkeitsprofile schrieben die Musikstudenten anschließend über einen Zeitraum von 6 Wochen, und drei von ihnen kamen auch zu der Premiere ihrer Werke im Theater Rüsselsheim.

Dr Reiner kommt zu dem Entschluss, dass das Projekt auf menschlicher Ebene eine wertvolle Erfahrung für alle Involvierten war. Im Vordergrund stehe aber das Vorhaben, die Musik in den Fokus zu rücken und darauf aufmerksam zu machen, dass Musik mehr als nur Laute ist, sondern auch das Potenzial besitzt, Emotionen, Ängste oder Wünsche genauer als unsere Sprache auszudrücken.

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